Hygieneartikel für kenianische Schülerinnen

Neben den langfristigen Unterstützungen gibt es kleinere, nicht minder wichtige Teilprojekte, die der CMK in Zusammenarbeit mit lokalen Akteur*innen durchführt.

In der Vorbereitung der Exkursion im Januar 2020 haben teilnehmende Studierende beispielsweise 200€ Spendengelder gesammlt, mit dem Ziel diese während des Aufenthalts in Kenia sinnstiftend zu verwenden. Schon im Vorfeld wurden gemeinsam mit den Studierenden verschiedene Optionen abgewogen, an welcher Stelle die finanzielle Unterstützung sinnvoll eingebracht werden könnte. Wichtig bei der Entscheidungsfindung waren Aspekte wie Nachhaltigkeit und vor allem der vor Ort definierte Bedarf.

Während der Exkursion haben wir eine Secondary School besucht und sind dort in den direkten Austausch mit Lehrkräften und Schüler*innen gekommen. In einem dieser Gespräche ging es um die expliziten Belange und Herausforderungen der Schülerinnen. Neben hygienischen Bedingungen und Gesundheitsfragen führten wir einen Diskurs über den Umgang der Schule mit Menstruation.

Das Thema Menstruation ist in vielen Teilen Kenias ein sehr Tabuisiertes. Neben fehlender Aufklärung und Ausgrenzungen im alltäglichen Leben ist es besonders der Schulkontext unter dem viele Mädchen und junge Frauen leiden. Die ersten Male mit der eigenen Periode konfrontiert zu sein, ist in vielen Teilen der Welt schambehaftet. Der fehlenderZugang zu Hygieneartikeln und Diskriminierungserfahrungen, wie Bloßstellung oder Ausgrenzungn, machen den Schulbesuch zu einer Tortur für viele Schülerinnen.

Mädchen und junge Frauen in Kenia verwenden alte Kleidungsstücke oder Stoffreste als Ersatz für Binden oder Tampons oder setzen den Schulbesuch für den Zeitraum ihrer Menstruation komplett aus. Ein Lehrer der Schule berichtete davon, dass viele Schülerinnen während ihrer Monatsblutung Klassenarbeiten oder sogar Abschlussprüfungen fernbleiben.

Die Timau Mixed Secondary School ist eine derjenigen, die sich diesem Missstand annehmen will. So wurde ein Raum geschaffen, in dem Schülerinnen sich, auch anonym, Binden abholen können. Eine Vertrauenslehrerin ist zusätzlich ansprechbar. Die Schule arbeitet außerdem daran, Aufklärungsarbeit zu leisten und das Thema zukünftig in Schulalltag einzuarbeiten.

Da das Bereitstellen von Hygieneartikeln in Schulen kaum subventioniert wird, sind die Vorräte nicht ausreichend. Die meisten Familien in Kenia können selbst kein Geld für die monatlich benötigten Hygieneartikel aufbringen.

Weiterführende Gespräche mit dem Rektor und einer Lehrerin führten daher zu der Entscheidung, die Schule bei der Anschaffung von Hygieneartikeln für die Schülerinnen zu unterstützen und somit wenigstens für einen gewissen Zeitraum allen Schülerinnen den Schulbesuch auch während ihrer Monatsblutung zu ermöglichen. Konkret wurden mit den Spendengelder 1600 Binden für die Schule angeschafft, was bei der aktuellen Zahl an Schülerinnen den Bedarf für weitere 6 Monate abdeckt.

Die Studierenden der Exkursion im Januar 2020 haben mit ihrer Spende einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Situation von Mädchen und jungen Frauen an der Timau Mixed Secondary School geleistet. Neben der konkreten Unterstützung tragen Teilprojekte wie dieses zur Enttabuisierung bei und wirken der Diskriminierung von Mädchen und jungen Frauen während ihrer Menstruation entgegen.