Voneinander, Miteinander, Füreinander

Camp for Social Development Mount Kenya e.V. (kurz CMK) ist ein gemeinnütziger Verein, der 2010 von einem nebenamtlichen Dozierenden der  Dualen Hochschule Baden-Württemberg am Standort Heidenheim gegründet wurde. Nach einem privaten Aufenthalt in Timau, am Fuße des Mount Kenia, entstand die Idee. Er wollte einerseits hochschulnah und fachlich kompetent die Ausbildung Studierender optimieren. Auf der anderen Seite war die Vision praktisch und nah an den Lebenslagen der Menschen in Timau einen Austausch und eine gegenseitige Unterstützung aufbauen.

Gemeinsam mit weiteren Dozierenden und Professor*innen gründete er den CMK, der mit dieser Zielsetzung ein Novum war.

Unser Alleinstellungsmerkmal ist unsere doppelte Zielsetzung – in dem „sowohl als auch“. Ein Schwerpunkt der Arbeit des CMK liegt in der gemeinschaftlichen Projektarbeit im kenianischen Timau und Kairiri. Der zweite Fokus liegt auf der Ausbildung von Studierenden der DHBW Heidenheim und dem Schaffen eines Reflektions- und Lernfeldes.

Die beiden Schwerpunkte des CMK sind aufeinander aufbauend. Durch die langjährig regelmäßigen Besuche in Timau (u.a. durch Fremdpraktika und Exkursionen) ist ein vertrauensvolles und freundschaftliches Verhältnis zu unseren Partner*innen entstanden. Das bildet die Grundlage für eine gute gemeinsame Projektarbeit, einen ehrlichen und offenen Austausch und das Entwickeln von neuen Ideen. Gleichzeitig haben Teilnehmende der Exkursionen bzw. Fremdpraktika die Möglichkeit konkret an Projekten mitzuarbeiten, was wiederum ein Teil der reflektierten Persönlichkeitsbildung und berufsspezifischen Entwicklung darstellt.

Entwicklungszusammenarbeit im interkulturellen Kontext, das Voneinander-Miteinander-Füreinander, wird dadurch seit Beginn der Vereinsarbeit wissenschaftlich und kritisch konzipiert und beständig reflektiert wie auch handlungsorientiert in eine konkrete Anwendung gebracht.

1. Schwerpunkt: Projektarbeit in Kenia

Ziel der Projektarbeit in Kenia ist die Verbesserung der Entwicklungschancen und der konkreten Lebenssituationen der dort lebenden Menschen. Die jeweiligen Projektideen unseres Vereins entstehen direkt aus der Lebenswelt der Menschen in Timau und Kairiri heraus. Basis sind geäußerter Bedarfe, Vorstellungen oder auch Visionen. Diese werden aufgegriffen und in einem Prozess des gemeinsamen Aushandelns realisiert.

Sehr wichtig dabei: Die Deutungshoheit über Notwendigkeiten und Bedarfe liegt dabei jederzeit bei unseren Partner*innen in Timau und Kairiri. Sie sind die Expert*innen ihrer Leben und wir allenfalls Unterstützer*innen. Beispiele für Projekte der gemeinsamen Zusammenarbeit finden Sie hier.

2. Schwerpunkt: Ausbildung der Studierenden

Der Ausbildungsschwerpunkt an der DHBW umfasst zum einen Seminare im Studium der Sozialen Arbeit und zum anderen die Möglichkeit der Teilnahme an Exkursionen bzw. Fremdpraktika nach Timau.

Die Exkursions- und Fremdpraktikumsaufenthalte werden durch Dozent*innen, die gleichzeitig Vereinsmitglieder sind, an der DHBW vorbereitet, begleitet und nachbereitet. Konkret bedeutet dies, dass im Rahmen von Seminaren zur interkulturellen und rassismuskritischen Sozialen Arbeit eine fachlich inhaltliche Vorbereitung der Aufenthalte geschieht.

Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle als Sozialarbeiter*in in einer weißen Mehrheitsgesellschaft sowie gesellschaftspolitischen Themen wie Diskriminierung, Rassismus und sozialer Ungleichheit.

Während der Aufenthalte steht das Kennenlernen und Erfahren voneinander im Vordergrund. Die Lernprozesse der Studierenden werden im Dialog mit unseren Partner*innen in Timau und Kairiri gestaltet. Für die Studierenden eröffnet sich so die Möglichkeit, den eigenen Horizont zu erweitern, andere Lebensrealitäten kennenzulernen und sich und der eigenen Rolle selbstkritisch zu begegnen.

Diese Prozesse werden durch eine enge Begleitung und einen inhaltlich konzipierten Austausch unterstützt. Die Studierenden erlangen Einblicke in Soziale Arbeit in Kenia und sehen sich mit sozialen, politischen und gesellschaftlichen Fragestellungen außerhalb ihres gewohnten Alltags konfrontiert.

Neben dem Erweitern des Erfahrungs- und Handlungshorizontes haben Studierende das gesamte Studium hindurch die Möglichkeit wissenschaftliche Arbeiten oder auch ihre Bachelorarbeit zu entsprechend passenden Themenstellungen zu erstellen. Hierbei unterstützen wir gerne durch Beratung. Die Veröffentlichung: „Weil die Anderen anders sind“ ist ein anschauliches Beispiel dafür, denn sie vereint eine Reihe bereits entstandener Bachelorarbeiten mit wissenschaftlichen Beiträgen zur Sinnhaftigkeit von Auslandsaufenthalten Studierender Sozialer Arbeit sowie zu der Auseinandersetzung mit interkultureller und transkultureller Kompetenz generell.