Integration der Straßenkinder

Auch in Timau gibt es Kinder und Jugendliche, die marginalisiert von der Gesellschaft und ohne ihre Familie aufwachsen (müssen). Sie haben aufgrund vielschichtiger Probleme kein Zuhause oder Zugang zu Bildung und kämpfen sich alleine durchs Leben – auf der Straße. Jedes dieser Straßenkinder bringt eine eigene, ganz persönliche Geschichte mit.

Unser Kooperationspartner Francis, der in Timau lebt und aufgewachsen ist, kennt viele von ihnen. Bei den Straßenkindern in Timau handelt es zu meistens um Jungen. Francis hält seit Jahren regelmäßig den Jungs in Kontakt Kontakt, um etwas über ihre Lebenslagen zu erfahren und mit ihnen gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen.

Im Jahr 2012 führte der CMK in enger Kooperation mit vielen Akteur*innen in Timau ein Projekt für eine Gruppe von Straßenkindern in Timau durch. Drei Studierende der DHBW Heidenheim waren während ihres Fremdpraktikums daran beteiligt.

Dreimonatiges Projekt

Die Studierenden verbrachten insgesamt drei Monate mit der Gruppe von 10 Jungs, welche zuvor von Francis auf das Projekt vorbereitet wurden. Die Studierenden begleiteten die Jungs engmaschig von Montag bis Freitag und gestalteten gemeinsam mit ihnen ein Tagesprogramm.

Eines der Ziele war dabei, den jungen Menschen einen strukturierten Tagesablauf und somit Stabilität und ein wenig Sicherheit zu bieten. Außerdem verfolgte das Projekt das Ziel, die Jungs mit den Bewohner*innen in Timau in Kontakt zu bringen und somit ihre Anonymität und Marginalisierung zu verringern.

Tagesablauf während der Projektlaufzeit

Jeder Tag begann morgens mit einer Unterrichtseinheit, anschließend wurde zwei Stunden Müll an unterschiedlichen Stellen in Timau, teilweise auch gemeinsam mit der Dorfgemeinschaft, gesammelt. Mittags wurden die Jungs mit einer warmen, reichhaltigen Mahlzeit versorgt.

Alle Materialien, sowie das Essen wurde über den CMK finanziert und von einer Frau aus Timau gekocht. Die gemeinsame Zeit nach der Mittagspause wurde für Gespräche, Spiele oder sonstige Aktivitäten genutzt. Am beliebtesten war das gemeinsame Fußballspielen auf einer Freifläche mitten in Timau.

Bereits nach kurzer Zeit wurde deutlich, dass das Projekt neben der Stabilisierung der Jungs auch positive Effekte auf ihr Zusammenleben mit der Dorfgemeinschaft hatte. Durch die Arbeit im Gemeinwesen und das mittägliche Fußballspiel kamen die Jungs mit der Dorfgemeinschaft in Kontakt. Das führte dazu, dass sie weniger anonym waren und sich erste Bünde zu den Bürger*innen in Timau bildeten.

Leider schafften es nicht alle Jungs über den gesamten Zeitraum an dem Projekt teilzunehmen. Für einige endeten die drei Monate jedoch auch mit einem Schulplatz oder der Arbeit als Tagelöhner*in in Timau.